Tourentipp Karnische Alpen

Kleine Vorbemerkung: Seit über drei Jahrzehnten verlebe ich- meist mit meiner Familien"bande-meine Urlaube in Kötschach-Mauthen am Fuße des Plöckenpasses.

Klar, daß ich in dieser langen Zeit manchen Kondensstreifen über Berge und Täler dieser herrlichen Region gezogen hab´Also heute Tipp Nr 2 Von Kötschach ab Pension Lipicer nach Süden übern Plöcken. danach weiter bis Paluzza.

Ziemlich am Ortsende sind rechts Kasernen und gleich danach zweigt im spitzem Winkel links die Via Tersadia ab (ich glaub`da ist schon ein Wegweiser Paularo) -und da sind wir auch schon richtig auf dem Weg ebendorthin.Und am Ende der heutigen Tour werdet Ihr mich loben und preisen! Also ,immer der Nase nach in das nach Osten führende Tal und dann Freunde, versprech `ich Euch, mehr Kurven pro Kilometer gibt`s nirgends! Gleich nach Ligosullo verfahren wir uns erstmals weil wir an einer Weggabelung links bergauf geschossen sind und in eine Sackgasse geraten.

Ich warne ausdrücklich nicht vor diesem Irrweg, wer schon mal dort war ,weiß warum.

Die ausgeschlafenen Burschis aber stechen an besagter Abzweigung rechts in die richtige Strecke nach Paularo. Verfahren ab hier eigentlich unmöglich.
Nicht unmöglich ist, daß sich-besonders bei Autobahnheizern-das Steuerkopflager überhitzt. Wenn Ihr dann wirklich Paularo erreicht habt waren eure Bremsanlage und Eure Reflexe in Ordnung,andernfalls schießt Ihr geradeaus durch ein Tor-Vorsicht, zwei Pfosten! und links rechts auf eine Art Marktplatz.
Das Gejaule der Marktweiber läßt uns kalt, unterm Helm hört man`s eh`nicht.Er schützt uns auch vor hinterrücks nachgeschmissenen Tomaten ,Kürbissen etc.

Wir verschwinden bei dem gegenüberliegenden Sträßchen rechts ist der Desparmarktladen-aus der Wurfweite der Marktweiber und sind schon wieder auf dem richtigem Weg zum Passo di Lanza. Innerhalb der Ortschaft sich nicht verleiten lassen rechts abzubiegen,`s ginge eh`nicht weit
Außerhalb zweigt ein unscheinbares Weglein links ab, hier sind wir endgültig auf dem Weg zum Lanzen pass. Ein Horror für Putzwütige: Schotter! Und je nach Witterung Staub oder Schlamm. (Lebberie song mir Nernbercher derzou) Irgendwo steht neben der Strasse das bekannte runde Sperrschild.Man kann das, glaub`ich, ignorieren, muß sich aber darauf gefaßt machen, daß im weiterem Straßenverlauf ab und zu ein paar Meter Fahrbahn fehlen.Ruhig Blut, Leute,erstens gehört sie uns ja nicht und zweitens findet man das fehlende Trum `ne Serpentine tiefer wieder. (Stand der Dinge so 1997) In Pontebba angekommen haben wir die Qual der Wahl:Val di Aupa, Sella Nevea, Passo Pramollo.

Die fertigen Typen röcheln "nix wie heim"(und meinen hoffentlich damit die Pension Lipicer;) sinken beim Anblick ihrer verdreckten Mopeds in den Staub der Straße,lechzen nach einer Sauerstoffmaske und Schreibzeug für`s Testament, ordern per Handy den nächsten Pfarrer.:Wir geben ihnen den Rat, sich nach ihrer Wiederauferstehung über den Passo Pramollo (auch sehr schön-)wieder in Richtung Austria zu verziehen.
Kleiner Tipp von mir: Sind die Kühe auf der Alm hübscher als die Sennerin seid ihr auf dem richtigem Weg nach KöMau! Wer jetzt richtig Blut geleckt hat (es muß ja nicht unbedingt das eigene sein) steuert die im spitzem Winkel nach rechts führende Straße ins Val di Aupa Grauzaria-Moggio an.Wunderprächtig! Einsam! Nach Moggio nehmen wir die nach Norden führende SS 14 bis Chiusaforte, biegen dort rechts ab zum Sella Nevea.
Es wird wieder grandios, ich versprech`s Euch! Leute mit Adleraugen entdecken vielleicht unterwegs die Abzweigung links nach Patocco, ein Nest am Ende der Welt, nix wie hin, wenn`s die Zeit zulässt!
Irgendwann stoßen wir auf eine Hauptstrasse , rechts nach SLO, die lassen wir links liegen und nehmen die linke, das ist die rechte nach Tarvisio.Wer nach diesen mir völlig unverständlichen Satz das Nest trotzdem findet, ist eine echte Spürnase!


Doch Achtung!
Hier beginnt die gefärlichste Stecke der ganzen Tour, (Weiberleit dürfen ab hier nicht weiterlesen!) das Kaff beherbergt einen riesigen Markt, unsere Angebeten sind für ein paar Stunden dort drinnen verschwunden und kommen danach mit völlig überflüssigem Plunder wieder zum Moped zurück- wo man(n) ihn ohnehin kaum verstauen kann.
Tipp von einem alten Hasen: Beim ersten Auftauchen der Hinweisschilder Mercato mittels Killschalter Panne vortäuschen,oder, falls Trick von Sozia durchschaut, ein paar Minuten während der Fahrt Fußbremse betätigen.
Stinkt dann fürchterlich,Sozia kriegt Angst wir könnten nicht mehr heimkommen und schon können wir die Gefahrenzone Tarvisio nonstop durchqueren.
Also, Kumpels. hellwach sein denn wer zu spät bremst, den bestraft das Leben, bzw die Sozia! Wer für heut`genug hat, fährt nach Norden über Thör die österr. Bundesstrasse 111 direkt nach KöMau flaggt sich auf die Terrasse und ordert ein Bier,er hat sich`verdient.
Die Echten unter uns Bikern aber streben erneut gen Pontebba, folgen den Hinweisschildern Passo Pramollo bzw. Austria, dort hört der Pass auf den Namen Naßfeld und kommen ebenfalls auf die 111.
Vorsicht ,die 111 ist Laser- und radarverseucht. Deswegen biegen wir schon wieder in Kirchbach links ab und fahren auf der Schattseite Richtung Mauthen, fragen uns mühsam nach Kötschach durch und wenn die Kühe hübscher...sind wir gleich daheim. Wir flaggen uns auf die Terrasse, warten auf die fertigen Typen von heute vormittag, ordern ZWEI Biere eins für den Schreiber dieser Zeilen und loben und preisen ihn ,weil er sich wegen Euch den Wolf geritten hat!

Servus ! Mederers Vadder Nürnberg

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